eMail an Prof. Meier (URL aktualisiert):
Sehr geehrter Herr Professor, | Borkheide, den 19.01.02 |
Sehr geehrter Herr Professor, wie Sie wissen, beteilige ich mich in 2 Bauphysikforen (http://www.bau.de/forum/bauphysik und http://www.bauphysik.com) aktiv an der Diskussion. Da ich nicht weiß, ob Sie diese Foren reglmäßig besuchen, schreibe ich Ihnen diese Mail. In der Diskussion wurde auch Ihr Name genannt. Da ich für die Gültigkeit des U-Wertes auch bei instationären Verhältnissen eintrete, mußte ich gegen Sie argumentieren. Da ich dafür bin, nicht über, sondern mit einem Autor zu diskutieren, habe ich Sie (wie auch bei meinen Leserbriefen im Ingenieurblatt und in der Bauzeitung) davon unterrichtet und Ihnen auch meine Abhandlung (mit Ergänzung) zur Begründung meiner Ansichten gemailt. Als ich 2 Wochen später anrief, damit Sie mich zu evtl. Unverständlichen fragen können, endete das Gespräch abrupt. Da ich mich (wie schon gesagt), sehr eindeutig positioniere, aber gleichzeitig klar machen will auch fair zu sein, sah ich keine andere Möglichkeit als meine Darstellung zu diesem Vorgang im Internet zu veröffentlichen (http://www.bau.de/forum/bauphysik/80.htm und http://www.bauphysik.com : Wärmeschutz: Dämmwahn). Falls Sie der Meinung sind, meine Darstellung entspricht nicht den Tatsachen oder Sie wollen etwas anderes mitteilen, können Sie in den genannten Foren eine Gegendarstellung bringen oder sich an der Diskussion beteiligen. In beiden Foren können alle Internetnutzer Beiträge schreiben ohne irgendeine Registrierung - auch anonym. Auch diese eMail werde ich in beide Foren stellen.
Mit freundlichen Grüßen
Jochen Ebel
Sehr geehrter Herr Professor, | Borkheide, den 20.05.02 |
Sie scheinen Einiges zu verwechseln. Ich habe nichts gegen Sie und versuche möglichst vielen zu helfen - und als Rentner habe ich dafür auch Zeit wie Sie für Ihr Engagement. Wenn ich in Gesprächen zur Feuchtigkeit z.B. Ihre Aussage erwähne, daß Sie die Angabe "maximale absolute Feuchte von ca. 8 g Wasser/m³" für besser halten (ich auch) als "... % rL bei den und den Temperaturen", wird meist bei Ihrem Namen abgewinkt und es ist eine extra Begründung erforderlich. Genau so ist es bei der Ergänzung des Glaserdiagramms, wo Sie sich Arndt/Eichler zum Vorbild genommen haben.
Aber bei dem U-Wert haben Sie sich verrannt. Da Sie auch mit Ihrer professoralen Autorität (ich erinnere an die Globus-Sendung) Unsinn verbreiten, müssen andere den Schaden, den Sie anrichten, versuchen zu minimieren. Am Besten wäre es natürlich, Sie kämen selbst zur Einsicht und dann hätte auch Ihr Engagement zur Schimmelbekämpfung (das bei fehlerhaften Dämmungen auftritt - und es ist leicht Fehler zu machen) Gewicht.
In Ihrer Mail an mich (Zitat: "Es ist unbestritten, daß der U-Wert nur für den Beharrungszustand gilt") ignorieren Sie wieder den richtigen Sachverhalt. Als Konsequenz unserer Aussprache (unter Zeitdruck - Sie wollten weiter), habe ich zum richtigen Sachverhalt eine Abhandlung geschrieben und Ihnen als Ersten gemailt, damit es Ihnen leicht fällt Ihr Engagement auf eine haltbare Basis zu stellen. Man kann sogar den Wärmewiderstand eines Gebäudes instationär messen (habe ich schon an 2 Objekten gemacht) und Sie behaupten, daß ginge nicht. Meine Abhandlung ist relativ mathematisch orientiert und ohne Hilfe fällt es Manchen schwer, meine Ausführungen nachzuvollziehen. Als Folge von Nachfragen habe ich auch schon Ergänzungen eingearbeitet, um das Verständnis zu erleichtern. Diese sind auch in die Veröffentlichung der Abhandlung eingeflossen (Ebel, J.: Der U-Wert: nur stationär oder auch instationär? Bauzeitung, Bd. 56(2002) H. 3, S. 54 - 60, Berlin ISSN 0005-6871).
Mein Angebot, Sie bei der Suche nach Fehlern in meiner Abhandlung (die ich bezweifle) zu unterstützen, haben Sie mit den Worten "Wenn die Abhandlung nicht das aussagt, was ich behaupte, dann muß sie falsch sein und ich brauche sie mir nicht anzusehen" abgelehnt. Und diese Aussage von Ihnen (indirekt in Ihrer letzten Mail bestätigt) benutze ich, um auch Andere zum Nachdenken anzuregen, trotz Ihrer professoralen Autorität.
Zum Verständnis erinnere ich daran, wie wir ins Gespräch gekommen sind. Ich habe Leserzuschriften zu falschen Veröffentlichungen von Ihnen gemacht und als höflicher Mensch schicke ich Ihnen (auch in Zukunft) eine Kopie meiner Schreiben, wenn Sie betroffen sind. Ich glaubte auch ein direktes Gespräch könnte einiges klären. In dem Gespräch bin ich Ihren Ansichten weit entgegen gekommen, wenn ich einräume, das bei einer speicherfähigen Wand der täglich eingespeicherte Energiebetrag sogar größer sein kann, als der tägliche Wärmeverlust. Aber - und da beginnt der Dissens - Sie waren nicht bereit mir zu folgen, daß mit dem U-Wert ja eine ganze Heizperiode (zumindest Monatsbilanz) betrachtet wird. Bei den gemessenen Objekten zeigte sich, daß infolge der Speicherwirkung für eine realistische U-Wert-Betrachtung bei realen Objekten ein Betrachtungszeitraum von mindestens 10 Tagen erforderlich ist. "Sie waren nicht in der Lage, die von mir vorgelegten Argumente und Beweisstücke zu entkräften." Für die Betrachtung eines Tages haben Sie ja Recht, warum soll ich streiten, wo Sie Recht haben. Aber Sie waren, wie schon gesagt, nicht bereit, eine längere Periode zu betrachten und nennen das, das ich Ihre Argumente nicht widerlegen konnte. Und der Gipfel ist ja das Lichtenfelser Experiment, wo Sie unzulässig eine 10-min-Messung auf eine Heizperiode extrapolieren. In so einer kurzen Zeit machen sich überwiegend die Speichereigenschaften bemerkbar, bei längeren Zeiten (> 10 Tage) überwiegen die Dämmeigenschaften.
Den Rest Ihrer Mail sollte ich eigentlich übergehen, denn das ist eines Wissenschaftlers unwürdig. Aber da auch in dieser Beziehung in den alten Bundesländern einige Unkenntnisse herrschen, einige Anmerkungen. Der Betrieb, in dem ich arbeitete hatte 1500 Beschäftigte. Nach der Wende haben viele Betriebe als erstes einen Großteil ihrer Entwicklungsabteilung entlassen, denn die "kostet nur Geld". Heute hat der Betrieb nur noch 60 Mitarbeiter oder ist schon zu? In meinem Alter waren die Chancen als Seiteneinsteiger nicht groß, besonders, da ich keine Wochenendehe führen wollte und meine Frau Arbeit hat. Auch von Wissenschaftlern aus den alten Bundesländern als besonders leistungsfähig anerkannte Fachleute aus den neuen Bundesländern (Stichwort Evaluierung) wurden oft nicht eingestellt und für eine Existenzgründung fehlt oft das Startkapital oder man muß bei zusammenbrechenden Markt das Risiko als zu groß einschätzen.
Und nun auch zu mir persönlich. Ich habe einige Patente, die aber wie üblich nicht alle genutzt werden oder erst nach Ablauf der Gültigkeit. Außerdem zahlreiche Veröffentlichungen und schon im Abiturzeugnis steht "... zeigt ein ausgeprägtes logisches Denkvermögen" und so könnte ich weiter aufzählen.
Das die Einkommenssituation in den neuen Bundesländern (auch dort, wo die Arbeitsproduktivität sogar höher ist) niedrig gehalten wird, sollte sich eigentlich auch bis zu Ihnen rumgesprochen haben. Aber alles kostet das Gleiche, wie in den alten Bundesländern. Da kaufe ich mir doch nicht ein Buch, von dessen Wert ich nicht überzeugt bin - und daß ich viel Literatur habe, dürften Sie ja gesehen haben. Und wenn ich in fremdem Auftrag eine Diskussion mit falschen Argumenten führen würde, würde ich sicher im Geld schwimmen - und hätte auch Ihr Buch.
Warum protestieren Sie denn gegen die Nutzung des Internet für die Richtigstellung. Sie (und Herr Fischer, dem Sie auch eine Kopie Ihrer Mail schickten) nutzen doch das Internet reichlich, um Ihre falschen Ansichten zu verbreiten, warum sollte die Richtigstellung nicht verbreitet werden dürfen? Und eine Richtigstellung ist keine Verleumdung - weisen Sie mir einen Fehler in den Argumenten nach - ich behaupte nicht, sondern argumentiere - und ich stehe dann ggf. auch dazu, mich geirrt zu haben.
Ja es gibt in den neuen und alten (die Sie vergessen haben!) Bundesländern Einige (besonders Nichtfachleute), die Sie mit Ihrer Meinung beeindrucken - aber das heißt noch lange nicht, daß Sie Recht haben. Die überwiegende Mehrzahl der Fachleute winkt schon bei Nennung Ihres Namens (siehe oben) ab. Und das mit Recht, denn Sie sind nicht bereit, sich einer sachlichen wissenschaftlichen Diskussion zu stellen. Deshalb habe ich auch nicht weiter versucht, mit Ihnen ins Gespräch zu kommen, antworte aber auf Ihre Mail. Wenn Sie bereit sind, sachlich zu diskutieren, bin ich gern bereit auch wieder mit Ihnen zu diskutieren - aber ohne Zeitdruck.
Mit freundlichen Grüßen
Jochen Ebel
Betreff: Re: Prof. Meier
Absender: Prof. Dr. Claus Meier
Empfänger: 03384540000-0001@t-online.de
Kopie-Empfänger: beckel@tec21.ch; Konrad Fischer
Datum: 17. May 2002 21:00
Herr Ebel,
Sie scheinen als arbeitsloser Physiker sich einen Spaß zu machen, alle aufs Korn zu nehmen. Um unsere unterschiedlichen Auffassungen aufzuhellen, habe ich Sie sogar in Borkheide besucht. Das Ergebnis war deprimierend. Sie waren nicht in der Lage, die von mir vorgelegten Argumente und Beweisstücke zu entkräften. Statt dessen erzählen Sie überall herum, daß meine Aussagen falsch seien, Sie aber recht hätten. Und das Internet scheint hier ein geduldiges Medium zu sein.
Was Sie betreiben ist Verleumdung. Ist das beabsichtigt? Hier stellt sich die Frage, in wessen Auftrag Sie tätig werden. Wenn es in eigenem Auftrag ist, dann muß ich Ihnen ein gestörtes Verhältnis zum logischen Denken bescheinigen, handeln Sie fremdbestimmt, dann ist auch dies möglich; immerhin haben Sie auf meinen Hinweis, sich mein Buch zu kaufen (Richtig bauen, expert verlag, ISBN 3-8169-1941-3, mit genügend Argumenten, daß der U-Wert in Realität nicht einsetzbar ist), dies mit der Begründung abgelehnt, Sie hätten kein Geld.
Es ist unbestritten, daß der U-Wert nur für den Beharrungszustand gilt, das heißt, die Randbedingungen müssen konstant sein. Wenn jedoch die Konstanz wegfällt, gilt auch nicht der U-Wert. Das Lichtenfelser Experiment hat diese Tatsache wieder ins Bewußtsein gerückt. Lange bekannt ist dieses physikalische Kriterium als Temperatur-Amplituden- Verhältnis, das zu den gleichen Ergebnissen kommt.
Am Anfang habe ich Ihnen auf Ihre Nachrichten noch geantwortet, aber Ihre Penetranz und Uneinsichtigkeit ist schon beeindruckend.
Sie sind jedenfalls einer der wenigen Vertreter der ehemaligen DDR, die sich mit meinen Aussagen nicht anfreunden können - im Gegensatz zu vielen anderen. Haben Sie vielleicht als Betonkopf schon derart viel Erfahrung und ist das vielleicht der Grund, daß Sie arbeitslos sind?
Claus Meier
Dipl.-Physiker Jochen Ebel . . . . . .Borkheide, den 23.05.02
Am Haselnußstrauch 2
14822 Borkheide
Tel./Fax: 033845/40000
eMail: JEbel@t-online.de
URL: http://JEbel.bei.t-online.de
Prof. Meier, Nürnberg
Sehr geehrter Herr Professor,
jeder blamiert sich so gut er kann. Das fängt schon mit Ihrer Bemerkung an "mir meine kostbare Zeit stehlen zu lassen". Sie haben mich angemailt und ich habe meine Zeit geopfert, um Ihnen zu antworten und tue das sogar jetzt wieder, weil Sie mich bitten, Ihren Brief auf meine Homepage zu stellen. Und sogar Manche, die überhaupt Nichts mit Bauphysik zu tun haben, haben dafür gar kein Verständnis, daß ich einen Menschen, der so unhöflich ist, nicht vollständig ignoriere. Nicht einmal die übliche Höflichkeit bei Anrede und Unterschrift kennen Sie.
Obwohl Ihr neuer Brief etwas höflicher ist - Sie können aber scheinbar doch nicht auf Beleidigungen verzichten: "... Sie sich durch logisches Denken auszeichnen, so ist Ihnen dies in Ihrer Berufszeit offensichtlich abhanden gekommen".
Zitat: "Man muß sich damit abfinden, daß es immer Leute gibt, die sich obrigkeitshörig gern zur Verfügung stellen." Nicht bedingungslos Ihren falschen Ansichten zu folgen, diffamieren Sie als "obrigkeitshörig".
Bisher sind Sie bei aller - wenn auch unsachlichen - Kontroverse bei der Wahrheit geblieben. Warum diesmal nicht? "...nicht durch "weitere Verpflichtungen", sondern durch die Ausweglosigkeit einer sachgerechten Diskussion veranlaßt." Sie waren in Eile nach Berlin zu fahren, als Sie erfuhren, daß ich unmittelbar neben der Autobahn wohne und haben bei Ihrem Eintreffen (also noch vor der Diskussion) schon gesagt, daß Sie wenig Zeit haben.
Sie behaupten ich stelle mich taub, weil ich auf Ihre Argumente negieren eingehen würde. Ich gehe doch darauf ein, indem ich sage, fü den Zeitraum von wenigen Tagen haben Sie Recht. Aber Sie stellen sich taub, wenn Sie nicht einmal prüfen, ob ich bei der Betrachtung eines längeren Zeitraums Recht habe. Und wenn in "offiziellen Berichten" meine Argumente nachzulesen sind - was in dieser Allgemeinheit auch nicht stimmt (siehe mein Brief an den DIN), bedeutet das noch lange nicht, daß diese falsch sind.
Wenn Sie mir zugehört hätten, meine Briefe und wenigstens den Schluß (als Zusammenfassung) meiner Abhandlung zum U-Wert gelesen hätten (und dazu reicht - zur Erläuterung für Mitleser polemisch gesagt -, kein Analphabet zu sein), dann hätten Sie sich Ihren Text unter der Überschrift: "Nun noch einmal zum leidigen U-Wert" sparen können. Unter Punkt 9 (Ergänzungen) meiner Abhandlung steht: "Zwar sei noch einmal ausdrücklich darauf hingewiesen, daß es sich in dieser Abhandlung hauptsächlich um die Oberflächentemperaturen der Wand und nicht um die Umgebungstemperaturen handelt."
In der Mail, mit der ich Ihre letzte Mail beantwortet habe steht: "In dem Gespräch bin ich Ihren Ansichten weit entgegen gekommen, wenn ich einräume, das bei einer speicherfähigen Wand der täglich eingespeicherte Energiebetrag sogar größer sein kann, als der tägliche Wärmeverlust." Das bedeutet, das für einen kurzen Zeitraum (< 10 Tage) unter instationären Bedingungen die Wärmeverhältnisse allein mit dem U-Wert nicht richtig beschrieben werden!! (wie Sie z.B. aus "Gösele, K.; Schüle, W.: Schall, Wärme, Feuchte. Bauverlag Wiesbaden Berlin 1985" richtig zitieren.) Was bringen Sie also Neues?
Als Beweis, daß ich Unrecht haben soll, zitieren Sie eine Arbeit von 1981 "(Bauphysik 1981, H. 1, S. 3)". Dem aktuellen Text in der DIN 4108-6 liegt wahrscheinlich auch so eine Einstellung zu Grunde. Deshalb habe auch dem DIN geschrieben, den Text modernen Erkenntnissen anzupassen. Das ist z.Z. in Arbeit.
Mit dem Beweis aus meiner Abhandlung hätte das Zitat heutzutage etwa folgende Form: "Folgendes ist vorauszuschicken: der k-Wert eines Bauteils wird mit dessen Wärmeverlust unter stationären, d. h. zeitlich unveränderlichen Randbedingungen definiert. Die Wärmespeicherfähigkeit und somit die Masse des Bauteils geht nicht in die Definition des k-Wertes ein. Bei instationären Bedingungen ist ein genügend langer Zeitraum zu betrachten, damit der Einfluß der Wärmespeicherung zu vernachlässigen ist. Der Strahlungseinfluß macht sich durch den Unterschied zwischen Oberflächen- und Umgebungstemperatur bemerkbar". Genau das habe ich in meiner Abhandlung nachgewiesen. Man kann mit dieser Abhandlung auch abschätzen, wie groß dieser Zeitraum bei üblichen Anforderungen an die Genauigkeit sein muß. Dieser Teil fehlt z.B. in Heindl Abhandlung. Bei den üblichen Gebäuden wird ein Zeitraum unter 10 Tagen zu kurz sein, 1 Monat dürfte oft reichen.
Zu dem Strahlungseinfluß gehört nicht nur die Sonneneinstrahlung während des Tages, sondern auch die nächtliche Abstrahlung.
Das Sie als Beweis für die Richtigkeit Ihrer Behauptungen eine jahrzehntelange Beschäftigung mit der Bauphysik anführen, beweist etwas anderes: Nämlich das Sie trotz jahrzehntelanger Beschäftigung nichts Neues gelernt haben.
Allerdings gehe ich davon aus, daß Sie auch als Rentner noch lernfähig sind, sonst hätte ich nicht reagiert. Aber der gute Wille muß vorhanden sein. Ich könnte darauf hinweisen, wenn so Viele anderer Meinung sind als Sie, dann muß Ihre Meinung falsch sein, aber ich weiß aus eigener Erfahrung daß das nicht stimmt. Aber ich habe auch die Erfahrung gemacht, daß mit nachvollziehbaren Beweisen auch die Meinung einer Mehrheit gekippt werden kann. Und diese Beweise haben Sie bisher nicht gebracht - und können Sie meiner Meinung auch nicht bringen, da Sie sich verrannt haben. Schon ein nachgewiesener Fehler (natürlich nicht in der Rechtschreibung) könnte Ihre Position stärken, aber den werden Sie wohl nicht finden.
Mit freundlichen Grüßen
Jochen Ebel
Betreff: U-Wert Dilemma
Absender: Prof. Dr. Claus Meier
Empfänger: JEbel@t-online.de
Kopie-Empfänger: Konrad Fischer
Datum: 22. May 2002 17:20
Herr Ebel,
in der Anlage finden Sie meine Stellungnahme zu Ihrer Nachricht per e-Mail vom 20. 05.02. Ich gehe davon aus, daß Sie diese drei Seiten ebenfalls in Ihrer homepage unterbringen.
Ich kann meine Zeit nicht damit verbringen, immer wieder die klaren und eindeutigen Fakten vorzubringen und Sie stellen sich dabei taub. Der Abbruch meines Besuches wurde nicht durch "weitere Verpflichtungen", sondern durch die Ausweglosigkeit einer sachgerechten Diskussion veranlaßt.
Man muß sich damit abfinden, daß es immer Leute gibt, die sich obrigkeitshörig gern zur Verfügung stellen.
Claus Meier
PROF. DR.-ING. HABIL. CLAUS MEIER - ARCHITEKT SRL - WISS. DIREKTOR
NEUENDETTELSAUER STRASSE 39 - 90449 NÜRNBERG -
Tel. (0911) 68 97 526 - Fax (0911) 68 97 527
e-Mail: prof.dr.c.meier@t-online.de
Prof. Claus Meier - Neuendettelsauerstr, 39 - 90449 Nürnberg
Herrn
Dipl.-Physiker Jochen Ebel
Am Haselnußstrauch 2
14 822 Borkheide
Nürnberg, den 22. Mai 2002
e-Mail vom 20. 05. 2002"
Herr Ebel,
Sie scheinen noch nicht vollständig informiert zu sein über die Realität von "heutiger Wissenschaft". Da Sie sich nun auch zu dem Kreis der Vertreter "offizieller Bauphysik" gehörig fühlen (alle Ihre Argumente sind in "offiziellen Berichten" ja nachzulesen), empfehle ich die Lektüre folgender Bücher:
LITERATUR ZUR KRITIK DER REINEN GESELLSCHAFT
[1] Berner, U.; Streif H.: Klimafakten - Der Rückblick, ein Schlüssel für die Zukunft". Hrsg. von: Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe Hannover; Institut für Geowissenschaftliche Gemeinschaftsaufgaben Hannover; Niedersächsische Landesamt für Bodenforschung Hannover. E. Schweizerbart´sche Verlagsbuchhandlung Stuttgart, 2000.
[2] Di Trocchio, F.: Der große Schwindel, Betrug und Fälschung in der Wissenschaft. Campus Verlag Frankfurt/Main New York, 1995.
[3] Di Trocchio, F.: Newtons Koffer, Geniale Außenseiter, die die Wissenschaft blamierten. Campus Verlag Frankfurt/Main New York, 1998.
[4] Markl, H.: Wissenschaft: zur Rede gestellt - Über die Verantwortung der Forschung.
R. Pieper Verlag, München 1989, Serie Pieper - Aktuell.
[5] Markl. H.: Wissenschaft im Widerstreit. Zwischen Erkenntnisstreben und Verwertungspraxis. VCH Verlagsgesellschaft mbH, Weinheim, New York, Basel, Cambridge 1990.
[6] Postman, N.: Die zweite Aufklärung. 1999, Berlin Verlag.
[7] Sichelschmidt, G.: Deutschland verblödet. Wem nutzt der dumme Deutsche? Arndt Verlag Kiel, 3. Auflage 1997
[8] Steinbuch, K.: Maßlos informiert. Die Enteignung unseres Denkens. Goldmann Sachbuch 11248, 11/1979.
[9] Steinbuch, K.: Unsere manipulierte Demokratie. Verlag Busse+Seewald GmbH,
Herford 1985.
[10] Wertheimer, J.; Zima, P. V.: Strategien der Verdummung. Infantilisierung in der Fun-Gesellschaft. Beck'sche Reihe 1423, Verlag C. H. Beck, München, 3. Auflage 2001.
In diesen Büchern wird massiv Kritik geübt über das derzeitige Denken und Handeln.
In diesem Zusammenhang muß auch von Büchern geredet werden, die ich bereits geschrieben habe und die dann eigenartigerweise in der Versenkung verschwanden.
[1] Meier, C,: Wärmeschutzverordnung und sinnvoller Gebäudewärmeschutz. Bauverlag GmbH Wiesbaden und Berlin, 1987, 164 Seiten (seit Jan.1994 vom Markt genommen).
[2] Meier, C.: Feuchteschäden vermeiden. Bauverlag GmbH Wiesbaden und Berlin, 1989, 221 Seiten (seit Jan.1997 vom Markt genommen).
[3] Meier, C. (Hrsg.): Wärmeschutzplanung für Architekten und Ingenieure
Rudolf Müller Verlag, Köln 1995, 2 Bände mit insgesamt ca. 1800 Seiten
(seit Mai 1998 spektakulär vom Markt genommen).
Zu erhalten sind dagegen noch:
[4] Meier, C.: Investitions- und Folgekosten bei Bauvorhaben, Bedeutung und Planungskonsequenzen. 1. Auflage 1988, 2. aktualisierte und erweiterte Auflage 1996, Renningen-Malmsheim: expert Verlag, Band 246, 162 Seiten.
[5] Meier, C. Richtig bauen - Bauphysik im Widerstreit - Probleme und Lösungen. Renningen-Malmsheim: expert verlag 2001, ca. 265 Seiten.
Wie Sie sehen, habe ich mich schon seit Jahrzehnten mit Fragen der Bauphysik auseinandergesetzt. Insofern hat es auch wenig Sinn, nach anfänglichen durchaus stattgefundenen Korrespondenzen mich noch mit Gertis, Hauser, Feist, Werner, Eicke-Hennig und der sonstige "Crew" auseinanderzusetzen - es ist zwecklos.
Um sich ein Bild von heute zu machen, genügt es vielleicht, die folgenden Titel nur einmal zu registrieren:
[1] Angres, V.; Hutter, C. P.; Ribbe, L.: Futter fürs Volk. Was die Lebensmittelindustrie uns auftischt. Droemer Knaur Verlag, München, 2001.
[2] Beck-Bornholdt, H. P.; Dubben, H. H.: Der Hund der Eier legt. Erkennen von Fehlinformation durch Querdenken. rororo Sachbuch 60359, 1999.
[3] Elsner, W.: Betrug & Schwindel. Die witzigsten und aufsehenerregendsten Schwindel, Betrügereien und Fälschungen. Verlagsunion Pabel Moewig KG, Rastatt, 1998.
[4] Gräfin Dönhoff, M.: Zivilisiert den Kapitalismus. Grenzen der Freiheit.
Deutsche Verlags-Anstalt Stuttgart, 1997.
[5] Kalka, J. et al: Der laufende Schwachsinn. Kursbuch Heft 145, Rowohlt Berlin, 2001.
[6] Leyendecker, H.; Rickelmann, R.; Bönisch, G.: Mafia im Staat. Steidl Verlag Göttingen 1992.
[7] Richter, H. E.: Die hohe Kunst der Korruption. Erkenntnisse eines Politik-Beraters,
Hoffmann & Campe 1989.
[8] Rose, M. D.: Berlin - Hauptstadt von Filz und Korruption. Droemer Knaur Verlag München, 1997.
[9] Schäfer, J.: Die Diktatur der Bürokraten. Der Bürger: geknechtet, geknebelt, geschröpft. Wirtschaftsverlag Langen Müller/Herbig, München, 1997
[10] Scheuch, Erwin K. und Ute: Cliquen, Klüngel und Karrieren. rororo aktuell
Bd. 12 599, 1992.
[11] Schöndorf, E.: Von Menschen und Ratten. Über das Scheitern der Justiz im Holzschutzmittel-Skandal. Verlag Die Werkstatt, Göttingen 1999.
[12] Tominaga, M.: Die kundenfeindliche Gesellschaft. Econ & List Taschenbuchverlag München, Bd. 26491, 2. Auflage 1999.
[13] Vilar, E.: Der betörende Glanz der Dummheit. dtv-Sachbuch Nr. 11260, 2. Auflage 1990. Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co.KG. München.
[14] von Arnim, H. H.: Der Staat als Beute. Wie Politiker in eigener Sache Gesetze machen. Droemersche Verlagsanstalt Th. Knaur Nachf. München 1993, Bd. 80014.
[15] Wickert, U.: Der Ehrliche ist der Dumme. Über den Verlust der Werte. Hoffmann und Campe Verlag Hamburg, 1994.
Nun besteht natürlich die Welt nicht nur aus Schurken und Gangstern. Gott sei Dank. Aber man sollte auch nicht alles für bare Münze nehmen, was so offiziell verkündet wird.
Nun noch einmal zum leidigen U-Wert:
Der U-Wert (früher k-Wert) gilt nur für den Beharrungszustand, also nur bei stationären Verhältnissen, dies steht in jedem Bauphysik-Lehrbuch.
Was ist unter darunter zu verstehen? Hauser gibt in
"Der k-Wert im Kreuzfeuer - ist der Wärmedurchgangskoeffizient ein Maß für Transmissionswärmeverluste?" (Bauphysik 1981, H. 1, S. 3) folgende Erläuterung:
"Folgendes ist vorauszuschicken: der k-Wert eines Bauteils beschreibt dessen Wärmeverlust unter stationären, d. h. zeitlich unveränderlichen Randbedingungen. Die Wärmespeicherfähigkeit und somit die Masse des Bauteils geht nicht in den k-Wert ein. Außerdem beschreibt der k-Wert nur die Wärmeverluste infolge einer Temperaturdifferenz zwischen der Raum- und der Außenluft. Die auch während der Heizperiode auf Außenbauteile auftreffende Sonneneinstrahlung bleibt unberücksichtigt".
Präziser kann die einschränkende Gültigkeit des U-Wertes (k-Wertes) nicht beschrieben werden.
Das bedeutet aber:
- absorbierte Solarstrahlung wird nicht berücksichtigt,
- Speicherfähigkeit spielt keine Rolle,
- konstante Wärmestromdichte im gesamten Querschnitt,
- stationäre Randbedingungen (Lufttemperaturen zu beiden Seiten des Bauteils).
Nur unter diesen Voraussetzungen gilt der U-Wert für die Beschreibung des Transmissionswärmestromes q; diese Voraussetzungen sind in Realität jedoch nie gegeben, denn:
- Solarstrahlung ist in Tagesperioden immer da,
- gerade die Altbausubstanz ist besonders speicherfähig,
- dadurch ergeben sich immer kurvige Temperaturlinien (instationäre Bauteile),
- die Lufttemperaturen sind nicht stationär.
Entscheidend ist dabei vor allem aber die Unterscheidung von Außenlufttemperatur und Außenoberflächentemperatur. Maßgebend für den Wärmedurchlaß eines Bauteils ist die Außenoberflächentemperatur, nicht aber die Außenlufttemperatur. Da diese jedoch bei absorbierter Solarenergie stark voneinander abweichen, kann der U-Wert nicht verwendet werden.
Deshalb steht auch in: Gösele, K.; Schüle, W.: Schall, Wärme, Feuchte. Bauverlag Wiesbaden Berlin 1985:
"Beim Aufheizen und Auskühlen eines Raumes, bei Sonnenzustrahlung zu einem Bauteil, schnellen Änderungen der Lufttemperaturen zu beiden Seiten von Bauteilen treten Temperaturänderungen und Änderungen von Wärmeströmen auf, die durch die Werte 1/( (oder R in m²K/W) und k (W/m²K) nicht erfaßt werden können. In diesen Fällen spielt das Wärmespeichervermögen der Stoffe und Bauteile im Zusammenhang mit der Zeit die entscheidende Rolle".
Diese Aussagen sind klar und eindeutig. Die argumentativen Versuche, den U-Wert auch für instationäre Verhältnisse der Stoffe und Bauteile gelten zu lassen, sind deshalb einfach lächerlich. Um Energieverbrauchszahlen bei speicherfähigen Materialen zu erhalten, kann der U-Wert nicht verwendet werden.
Damit beende ich mit Ihnen den Disput über den U-Wert. Wenn Ihnen auch im Abiturzeugnis bescheinigt wurde, daß Sie sich durch logisches Denken auszeichnen, so ist Ihnen dies in Ihrer Berufszeit offensichtlich abhanden gekommen. Wenn Sie schreiben, Fischer und ich verbreiten Unsinn und falsche Ansichten, wir würden damit Schaden anrichten, dann ist dies keine "Richtigstellung", sondern Verleumdung. Natürlich gibt es viele, zu viele, die über mich abfällig reden, doch gerade dies sind Merkmale fehlender Argumente.
Jean-Jacques Rousseau hat gesagt:
"Beleidigungen sind die Argumente derer, die Unrecht haben".
Unter solchen Randbedingungen bin ich nicht bereit, mir meine kostbare Zeit stehlen zu lassen.
Claus Meier