Terror

Wenn man Terror bekämpfen will, kommt man nicht weiter mit der Unterscheidung guter und böser Terror. Die Art der Durchführung des Überfall der USA auf den Irak war auch Terror. Das dabei viel mehr Irakis als US-Soldaten umgekommen sind, wird selten erwähnt. Wie stellt sich wahrscheinlich aus Sicht der Iraker die Lage dar: Die meisten werden keinen Terror wollen - weder von US-Seite noch von irakischer - aber wenn schon Aktionen, dann lieber von den eigenen Leuten. Das dabei die Zahl der Opfer auf der eigenen Seite oft größer als auf der Gegenseite ist, wird schulterzuckend in Kauf genommen - siehe Partisanenkampf im 2. Weltkrieg, Palästinenser und jetzt Irak. Die USA haben so oft den Kurs gewechselt: anfangs die Unterstützung Saddam Husseins und zum Schluß die Art der Kriegsführung, das sie kaum Rückhalt in der Bevölkerung haben. Dazu kommt noch, daß es sich bei den Toten an US-Stützpunkten in den Augen der Bevölkerung um Kolloraboteure handelt - ein Zeichen dafür ist auch, das man bei den Verwundeten ganz leicht Englisch sprechende findet, alle anderen sprechen in der Regel arabisch. Und wenn man von langfristigen Folgen des Terrors spricht, soll man auch nicht vergessen, daß in vielen Ländern der Kern in den Terrorgruppen ehemalige Afghanen sind, die von den den USA ausgerüstet und zum Terror gegen die sowjetischen Truppen ermuntert wurden. Das dabei auch die USA-Soldaten von ihrer Regierung mißbraucht werden, zeigen viele Interviews. Wie jetzt bekannt wurde hat Bush ja den Irak-Überfall schon von Beginn seiner Amtszeit an geplant, die Begründungen wurden nur aktuell angepaßt.

Mißbraucht wird die Bevölkerung oft - ich denke nur an Hitlers Soldaten oder die Geschenksendungen an DDR-Bürger (was vor kurzem auch in der MAZ behandelt wurde). Die meisten haben aus ehrlichen Herzen gespendet, aber wenn es tatsächlich um die Verbesserung der Lage der DDR-Bürger gegangen wäre, dann hätten die Bundesregierungen viel bessere Möglichkeiten gehabt.

Jochen Ebel, Borkheide

Siehe auch Leserbrief vor dem Überfall

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