Absender: "Jochen Ebel" <03384540000-0001@t-online.de>
Empfänger: "Leserbriefredaktion MAZ" <leserbriefe@MAZonline.de>
Datum: 24. Oct 2003 08:08
Betreff: Ökonomie

Dipl.-Physiker Jochen Ebel . . . . . . . . . . . . Borkheide, den 23.10.03
Email: JEbel@t-online.de

Durch geringfüge, aber wesentliche Änderungen (Umstellungen, Weglassen, Änderungen und Ergänzungen) wurde dem nachfolgenden Leserbrief sowohl der Biß genommen, als auch dessen Sinn teilweise entstellt.

Das Primäre ist nicht die Arbeitszeitverkürzung, sondern die Notwendigkeit des Gleichgewichts von Angebot und Nachfrage - und das ist nur durch die seit einigen Jahren nicht mehr erfolgte Arbeitszeitverkürzung möglich - und das nicht als "kann", sondern als "muß". Außerdem sind die Abgaben nicht "auf Grund" eines "geringeren Bruttolohnes", sondern "auf Grund" zu erfolgender Reformen der staatlichen Rahmenbedingungen geringer. Ohne Reform der staatlichen Rahmenbedingungen hat ein geringerer Bruttolohn einen geringeren Nettolohn zur Folge.

Das Original

Zu "Die Rückkehr der Ökonomie" MAZ-spezial vom 23.10.03

Nachfrage vergessen
 

Produziert wird nur das, für das eine zahlungskräftige Nachfrage angenommen wird - jedes andere Handeln ist aus ökonomischer Sicht Unsinn. Unisono erzählen aber fast alle, die Ökonomie in Deutschland würde gesunden, wenn alle nur wenig genug Geld erhalten - ein ganz fataler Trugschluß, der leicht mit dem Gefangenendilemma erklärt werden kann: Die Polizei kann zwei gefaßten Verbrechern die Tat nicht nachweisen und verspricht demjenigen, der den anderen belastet die Straffreiheit. Jedes Unternehmen will maximalen Gewinn machen, indem es die Lohnkosten drückt. Aber da das alle machen, haben alle wenig Geld und die Unternehmen beklagen, das der Absatz stockt - und sind selbst daran schuld.
 

 

veröffentlichte Fassung am 03.11.03

Zur Konjunktur

Arbeitszeit verkürzen

Zu "Die Rückkehr der Ökonomie", 23.10., MAZ-spezial, Seite 1: Produziert wird nur das, für das eine zahlungskräftige Nachfrage angenommen wird - alles andere ist aus ökonomischer Sicht Unsinn. Unisono erzählen aber fast alle, die Ökonomie in Deutschland würde gesunden, wenn alle nur wenig genug Geld erhalten - ein ganz fataler Trugschluss. Jedes Unternehmen will maximalen Gewinn machen, indem es die Lohnkosten drückt. Wenn das alle machen, haben alle wenig Geld und der Absatz stockt.

Es ist doch Irrsinn, zu sagen, es wird zu wenig erwirtschaftet und gleichzeitig dürfen 10% (oder sogar mehr) der Erwerbsfähigen nicht arbeiten und müssen von den Erwerbstätigen finanziert werden.
 

 

Es ist doch Irrsinn, zu sagen, es wird zu wenig erwirtschaftet und gleichzeitig dürfen 10% oder sogar mehr der Erwerbsfähigen nicht arbeiten und müssen von den Erwerbstätigen finanziert werden.
 

Das die Beseitigung der Arbeitslosigkeit funktioniert und gleichzeitig der Staat mehr Einnahmen hat, habe ich auch schon in der MAZ dargelegt: Die Gesamtarbeitszeit wird moderat erhöht (und damit die individuelle Arbeitszeit verringert). Dabei erhalten alle bei verkürzter Arbeitszeit den bisherigen Nettolohn weiter und der Staat erhält mehr Abgaben. Das ist möglich, da mehr Erwerbstätige Abgaben entrichten, die bei jedem zwar geringer sind (geringerer Bruttolohn) - aber die Masse machts.

Diese Wirtschaftspolitik funktioniert schon über 100 Jahre: bei jährlich um 1% sinkender Arbeitszeit ist der Lebensstandard gewaltig gestiegen.

Jochen Ebel
Borkheide

 

Die Beseitigung der Arbeitslosigkeit kann funktionieren und der Staat mehr Einnahmen haben, wenn die Gesamtarbeitszeit moderat erhöht wird und dabei die individuelle Arbeitszeit verringert wird. Dabei erhalten alle bei verkürzter Arbeitszeit den bisherigen Nettolohn weiter und der Staat erhält mehr Abgaben. Das ist möglich, da mehr Erwerbstätige mehr Abgaben entrichten, die zwar auf Grund eines geringeren Bruttolohnes bei jedem geringer sind, aber die Masse machts.

Diese Wirtschaftspolitik funktioniert schon seit über 100 Jahren: Bei sinkender Arbeitszeit ist der Lebensstandard gewaltig gestiegen.

Jochen Ebel, Borkheide

Deshalb habe ich einen berichtigenden Leserbrief geschrieben. (03.11.03)

Leserbrief "Arbeitszeit verkürzen" MAZ vom 03.11.03

Nachfrage berücksichtigen

Durch die redaktionelle Bearbeitung haben sich in meinem Leserbrief wesentliche Sinnentstellungen ergeben.

Das Primäre ist nicht die Arbeitszeitverkürzung, sondern die Notwendigkeit des Gleichgewichts von Angebot und Nachfrage - und das ist nur durch die seit einigen Jahren nicht mehr erfolgte Arbeitszeitverkürzung möglich - und das nicht als "kann", sondern als "muß". Außerdem sind die Abgaben nicht "auf Grund" eines "geringeren Bruttolohnes", sondern "auf Grund" zu erfolgender Reformen der staatlichen Rahmenbedingungen geringer. Ohne Reform der staatlichen Rahmenbedingungen hat ein geringerer Bruttolohn einen geringeren Nettolohn zur Folge.

Jochen Ebel, Borkheide

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