Drude, Martha
14822 Borkheide
Borkheide, den 24.05.05

 

MAZ-Lokalredaktion
14806 Belzig

mit der Bitte um Veröffentlichung


Angeregt durch die Reden vieler "kluger Leute" zur Entwicklung des Faschismus - mit verschiedenen Namen - in der Neuzeit ist auch wieder die DDR schuldig. Ich möchte meine Gedanken dazu darlegen.

Ich war 13 Jahre alt, als der Krieg - der Schlimmste aller Zeiten - 1939 begann (geboren bin ich im ehemaligen Freistaat Danzig). Als Freundschafts-Krieger getarnt, zeigten sie ihr wahres Gesicht und eröffneten des Feuer und begannen mit dem Wahnsinnstöten. Wer diese Zeit insgesamt erlebt hat, weiß was es bedeutet und kennt die Nazis. Ich habe mir mit vielen anderen die Verpflichtung auferlegt für eine bessere Zeit zu leben und zu arbeiten. Seit 1946 lebte ich dort, was später die DDR wurde. Ich war froh, daß wir hier zwar bescheiden, aber glücklich uns eine neue Existenz aufbauen konnten.

Reparationen wurden von der DDR an die Sowjetunion geleistet. Ich kann mich nicht erinnern, daß von der BRD Ähnliches erbracht wurde, sie war ja schließlich die Nachfolgerin der Naziregierung. Es waren ja auch genug "bewährte Kameraden" noch im Dienst. Sie bezogen noch lange Pensionen. Was interessierte sie, was unter dem "stolzen Adler" und mit dem "Deutschlandlied" alles an Not und Elend über die Völker gebracht wurde. Am Schwersten haben sie in der Sowjetunion gewütet. Das mußte ja auch so sein, war sie doch der 1. sozialistische Staat in der kapitalistischen Welt! Haben sie sich ein einziges Mal für diese Verbrechen entschuldigt? - mir ist davon nichts bekannt. Es geht eher um Beutekunst. Forderungen - das ist alles was sie können.

KZ - gab es auch auf dem Gebiet der späteren BRD. Kommunisten und sehr viele andere bekamen keine Rente (Strafe für ihre Gesinnung?). Dafür bekamen von der SS organisierte Truppen (beispielsweise in Estland) noch Entschädigungen. Bei einigen Demonstrationen in den letzten Jahren, wo Antifaschisten als Gegenpol auf die Straßen gingen (z.B. in Dortmund), wurden die Neu-Nazis von der Polizei geschützt und die Antifaschisten bedrängt.

Von Toleranz wird zwar viel gesprochen, aber die gilt ja nicht für sozialistische Gesinnung, damit auch nicht für die Bürger der DDR, die den Versuch machten, ein anderes Deutschland zu entwickeln und aufzubauen. Wie lange hat der Kapitalismus gebraucht sich zu entwickeln, um Profit zu machen. Heute werden immer noch Waffen produziert - gegen wen sollen sie gerichtet werden? Sie werden verkauft - egal wohin, die Hauptsache es gibt Geld. Tote Menschen sind eingerechnet.

Bei solcher Politik müssen ja die, die noch etwas von der Zeit des Faschismus an Erinnerung haben, wieder spüren, wo es lang geht. Zweifellos muß es in der BRD liegen - weil die Aufarbeitung fehlt.

Martha Drude, Borkheide

 

 

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        letzte Änderung: 29.06.05