Jochen Ebel 19.09.03
Zu "Frau Merkel hat Recht" MAZ vom 18.09.03 und zu "Geteiltes Echo ..." 02.09.03 Seite 2

Wirtschaftskompetenz

Die CDU stellt sich doch gerne als wirtschaftskompetent hin - und dann solchen Schwachsinn wie die Verlängerung der Arbeitszeit. Wer soll (bzw. kann) denn das kaufen, was in der verlängerten Arbeitszeit mehr produziert wird? Der rasant steigenden Produktivität kann die Nachfrage einfach nicht folgen und deswegen wird durch Verkürzung der Arbeitszeit Erzeugung und Abnahme zum Gleichgewicht gebracht. So ist die Arbeitszeit seit 1900 auf die Hälfte gesunken (von ca. 3000 h pro Jahr auf ca. 1500 h um 2000), aber der Lebensstandard ist auf das 3-fache gestiegen. Das bedeutet 6-fache Produktivität!! Heute geschieht die Senkung der Arbeitszeit weiterhin - aber gespalten: ein ständig sinkender Anteil mit "Normalarbeitszeit" (und sogar Überstunden) und ein ständig steigender Anteil, der gar nicht arbeiten darf.

Durch Steigerung der Gesamtarbeitszeit, das heißt weitere Verkürzung der individuellen Arbeitszeit und Arbeit für fast alle, ist die Produktion um ca. 3 % zu steigern. Eine Verlängerung der individuellen Arbeitszeitzeit heißt nur Erhöhung der Arbeitslosenrate und Senkung der Gesamtarbeitszeit.

Also ist der gestiegenen Produktivität nur nicht genug entsprochen worden, weil die Arbeitslosenrate gestiegen ist - die Forderung nach Verlängerung ist also ...

Aber wenigstens nicht alle in der CDU sind so inkompetent, ich erinnere an Dr. Späth.

Jochen Ebel
Borkheide

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