Dipl.-Physiker Jochen Ebel
Prognose der Nachfrage
Für jedes Unternehmen ist die Nachfrage und ihre Prognose ein wesentliches Element der Unternehmensführung. Fast jedes Unternehmen ist in der Lage die Nachfrage zu befriedigen, aber mit der zahlungsfähigen Nachfrage hapert es leider oft (Angebotsmarkt). Das beschränkt auch den Export in andere Länder und diese Tatsache gewinnt mit der Schaffung des EU-Wirtschaftsraumes größere Bedeutung.
Typisch dafür sind z.B. die Weihnachtsnachrichten: "Der Handel klagt über schleppenden Absatz. Die Kunden schauen sehr interessiert, aber kaufen wenig. Der Handel macht dafür die hohe Arbeitslosigkeit und steigende Insolvenzen verantwortlich." Das aber die Arbeitslosigkeit die Folge mangelnden Absatzes ist, scheint nur Wenigen aufzugehen. Und in diese Richtung passen auch die Hartz-Vorschläge und Regierungsabsichten.
Es handelt sich hier um ein typisches Ei-Huhn-Problem (wer war zuerst da), oder um die Katze, die sich in den Schwanz beißt. Also ohne Nachfrage kein Absatz, ohne Absatz keine Nachfrage: ohne Absatz keine Produktion und ohne Produktion sind die potentiellen Käufer arbeitslos und können deshalb mangels Einkommen wenig kaufen.
Für das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage existieren 2 Ebenen, die oft nicht gut genug getrennt werden. Die Unternehmensebene und die volkswirtschaftliche Ebene. Die Unternehmensebene ist ganz das Aufgabengebiet des Unternehmers und er muß eine ganz andere Strategie als auf der Volkswirtschaftsebene wählen. Will er sein Unternehmen erfolgreich führen und im Wettbewerb bestehen, muß er alle Möglichkeiten ausnutzen um maximale Einnahmen und minimale Ausgaben zu haben - und das zum Teil gegen sein soziales Gewissen. Das bedeutet geringe Löhne1), Verlagerung der Produktion in Niedriglohnländer2), günstig einkaufen3), wenig Materialverbrauch für das Produkt4) usw.. Ganz anders sieht das auf der volkswirtschaftlichen Ebene aus, da hier ein Kreislauf herrscht. Jede (gewollte) Einsparung an Ausgaben ist fast gleichzeitig eine (ungewollte) Einsparung an Einnahmen: Streicht die Regierung Subventionen, verringern sich die Steuereinnahmen, weil sich der Absatz der subventionierten Produkte verringert, streicht die Regierung die Eigenheimzulage wird weniger gebaut und Bauarbeiter werden arbeitslos - der Schaden ist hier gleich doppelt: die nicht aufgenommen Kredite bedeuten den Verlust der Mehrwertsteuer und die arbeitslosen Bauarbeiter brauchen Arbeitslosengeld (ALG). Empfehlungen zur Lohnzurückhaltung oder Kürzungen bei Renten und Arbeitslosengeld verringern die Steuereinnahmen. Zu glauben, daß für bestimmte Zwecke nicht ausgegebenes Geld (Nichtkauf bisher subventionierter Erzeugnisse oder kein Eigenheimbau) in andere Produkte fließt, ist weitgehend eine Illusion und verwirklicht sich fast nie (das Geld landet nur auf der Sparkasse, bzw. statt der Bürger muß der Staat Kredite aufnehmen).
Nun erhebt sich die Frage, wie kann eine maximale Nachfrage erreicht werden. Das bedeutet z.B. das die Arbeitslosenrate niedrig ist, so daß die Zahl der Käufer steigt. Aber wie das erreichen bei schnell steigender Produktivität und langsamer steigenden Nachfrage? Dabei fallen die Steigerungen auf jedem Gebiet anders aus, z.B. ist die Nachfrage nach mechanischen Uhren stark gefallen, die Produktivität der Halbleiterherstellung besonders stark gestiegen. Ein Unternehmen mit doppelter Produktivität zahlt weder doppelte Löhne, noch halbiert es die Preise, sondern macht von beiden etwas, d.h. das Gleichgewicht verschiebt sich.
Zur Beantwortung der Frage nach der Strategie für eine maximale Nachfrage ist ein Blick in die Geschichte hilfreich. Im Jahre 1900 betrug die Arbeitszeit der Erwerbstätigen ca. 3000 h/a und fiel zum Jahr 2000 auf ca. 1500 h/a. Genaueres zeigt Bild 1 [1, Schaubild 6].
Bild 1
Lediglich infolge der Vorbereitung und Beseitigung der Kriegszerstörungen wurde zeitweise mehr Arbeitszeit gebraucht. Ansonsten war das Gleichgewicht zwischen schnell steigender Produktivität und langsamer steigender Nachfrage bei einer jährlichen Senkung der Arbeitszeit von fast genau 1 % gewährleistet (Bild 2 als Auswertung von Bild 1). Warum sich die Arbeitszeitreduzierung auf fast genau 1 % konstant über 100 Jahre eingestellt hat, weiß der Autor nicht - aber es ist offensichtlich eine ökonomische Konstante, die zumindest für Deutschland5) gilt.
Bild 2
Diejenigen Leser, die die Schlußfolgerungen aus den bisherigen ökonomischen Daten selbst nachvollziehen wollen, können das mit den angegebenen Gleichungen machen. Wer das nicht machen will, überliest die Gleichungen einfach.
Das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage kann so ausgedrückt werden:
(1) Summe der Preise der von den Erwerbsfähigen gekauften Waren und Dienstleistungen = Summe von deren Nettoeinkommen
Ganz stimmt die Formel nicht, da Sparen und Kredite eigentlich noch in die Gleichung gehören. Aber erstens sind die Summen von Sparen und Krediten klein gegen die Summe der Nettolöhne, zweitens heben sich Sparen und Kredite fast auf und drittens ist langfristig die Summe fast Null. Natürlich ist der geschaffene Wert höher, da auch die Werte produziert werden, die aus den Abgaben finanziert werden, z.B. für die Rentner (die Renten sind ein Teil der Abgaben) und die Infrastruktur (z.B. Straßen). Da die Abgaben an die Löhne gekoppelt sind, ist diese Abstraktion zulässig. Im Sinne dieser Abgaben ist nur der Teil der Abgaben gemeint, der verbleibt, nachdem das Arbeitslosengeld von den ursprünglichen Abgaben abgezogen wurde.
Die Zahl der Erwerbsfähigen ist:
(2) Zahl der Erwerbsfähigen = Zahl der Beschäftigten + Zahl der Arbeitslosen
Die Gleichung (1) wird durch die Anzahl der Erwerbsfähigen geteilt und es werden die sich ergebenden Durchschnittswerte genommen:
(3) Preis = Nettoeinkommen
Die nachfolgenden 3 Größen sind jedes Jahr (a) anders: Die Preise ergeben sich aus den durchschnittlich pro Stunde produzierten Wert PW(a), die vom Erwerbsfähigen-Einkommen gekauft werden, multipliziert mit der Anzahl der durchschnittlich Arbeitszeit AZ(a) in Stunden und deren Verringerung durch die Arbeitslosenquote ALQ(a):
(4)
Als Formel lautet (4):
(5) Preis = PW(a) × AZ(a) × [1 − ALQ(a)]
Eine ähnliche Beziehung gilt für die Nettoeinkommen (NE), das sich aus den Nettolöhnen der Beschäftigten und dem Arbeitslosengeld der Arbeitslosen zusammensetzt:
(6)
Wird berücksichtigt, daß das Arbeitslosengeld um den Faktor q (gegenwärtig ca. 60 %) unter dem Nettolohn der Beschäftigten6) liegt, sieht Gleichung (6) als Formel so aus:
(7) Nettoeinkommen = NL (a) × [(1 − ALQ) × 1 + ALQ × q] = NL (a) × [1 − ALQ × (1 − q)]
Aus (3) wird mit (5) und (7):
(8) PW(a) × AZ(a) × [1 − ALQ(a)] = NL (a) × [1 − ALQ × (1 − q)]
Zweckmäßig (die Zweckmäßigkeit zeigt sich später) wird NL(a) als folgendes Produkt mit einer Zeit AZr(a) geschrieben.
(9) NL (a) = AZr (a) ×PW(a)
Gleichung (9) wird in Gleichung (8) eingesetzt und PW(a) gekürzt. Damit wird:
(10) AZ(a) × [1 − ALQ(a)] = AZr (a) × [1 − ALQ × (1 − q)]
Da NL(a) durch PW(a) ausgedrückt und PW(a) gekürzt wurde, spielt für Gleichung (10) weder Währung noch Inflationsrate eine Rolle.
Gleichung (10) wird nach der Arbeitslosenquote aufgelöst. Zur Vereinfachung wird das Argument (a) durch einen Index j ersetzt, der die Jahreszählzahl nach dem Bezugsjahr sein soll:
(11)
Bei Gleichung (11) ist zu sehen, warum AZrj, warum der Buchstabe r als Abkürzung für richtig bei der Arbeitszeit gewählt wurde: Damit die Arbeitslosenquote 0 sein soll, muß der Zähler gleich 0 sein, d.h. die tatsächliche Arbeitszeit AZj muß gleich der richtigen Arbeitszeit AZrj sein.
Mit den Daten der Ökonomie des vergangenen Jahrhunderts, d.h. den Bildern 1 und 2 ergibt sich, daß für die richtige Arbeitszeit eine exponentielle Abnahme mit dem Abnahmefaktor s anzunehmen ist:
(12) AZrj = AZ0 × e − j × s
Mit (12) wird aus (11):
(13)
Die mit dieser Formel berechnete Kurve ist in Bild 3 rot dargestellt. Schwierig an der Auswertung sind oft die verfügbaren Daten, so daß die Daten oft aus verschiedenen Quellen stammen, die untereinander nicht immer konsistent sind. Für Arbeitszeit wurden die Daten aus [1] benutzt, Arbeitslosenquote (blau) und die Veränderung der Inflationsrate (schwarz) sind aus [2, Schaubild 9.8]. Für q wird der gegenwärtige Wert von 60 % benutzt. AZ0 und s werden so bestimmt, daß die quadratische Abweichung zwischen ist-Arbeitslosenquote (blau) und der nach vorstehender Formel berechneten Arbeitslosenquote (rot) zum Minimum wird. Das ist der Fall mit AZ0 von 2099 h/a und s = 1,12 %/a. Außerdem ist im Bild 3 die beste Anpassung an die Arbeitslosenkurve als grüne Kurve eingetragen.
Bild 3 ("Inflationsrate ist" ist genauer die jährliche Veränderung der Inflationsrate.)
Die rote Kurve (nach Gleichung (13)) ergibt auch negative Arbeitslosenquoten. Diese sind natürlich in der Praxis nicht möglich und ergeben sich wahrscheinlich durch die (schon erwähnte) Wirkung von Sparen und Krediten.
Zwei Anmerkungen: Oft wird gesagt, daß Lohnzurückhaltung die Arbeitslosenquote senkt. Allerdings zeigen die vorliegenden Untersuchungen, daß das höchstens kurzzeitig zutreffen kann und danach die Arbeitslosigkeit um so höher schnellt. Zweitens soll ein Zusammenhang zwischen Inflationsrate und Arbeitslosenquote bestehen (Phillipskurve). Eine Addition von Arbeitslosenquote und der mit einem Faktor multiplizierten Inflationsrate zeigt bei einem optimalen Faktor, der je nach Anpassungsmodell zwischen 0,3 und 0,5 liegt, eine geringere Schwankung dieser Summe vom Mittelwert als die Arbeitslosenquote allein - aber diese Verringerung ist marginal und ändert die Mittelwerte praktisch nicht.
Bemerkenswert an s ist der Wert von 1,12 %. Er entspricht dem Wert von 1900 bis 1960 - wenn man die Kriegsfolgen ausklammert. Es muß sich also offensichtlich (wie schon erwähnt) um eine ökonomische Gesetzmäßigkeit handeln. In Bild 4 ist die Ist-Arbeitszeit (blau) eingetragen und wie die Arbeitszeit sein müßte (rot). Seit 1980 (mit Ausnahme 1991) lag die Arbeitszeit immer über der richtigen Arbeitszeit - und deswegen stieg die Arbeitslosenquote. Äußerungen von Politikern, die Arbeitszeit zu verlängern zeigen also nur die Unkenntnis volkswirtschaftlicher Zusammenhänge.
Bild 4
Bild 3 zeigt noch etwas:
Da die langfristige richtige Arbeitszeit offensichtlich politikunabhängig ist, kann man Voraussagen für die Zukunft treffen. Was unsicher ist, ist die Politik - aber was sicher ist, ist welche Folgen eine praktizierte Politik haben wird.
Den Satz "Wir können uns nicht auf die Politik verlassen, sondern wir müssen das machen, was für unser Unternehmen das Beste ist", sagen viele Unternehmer. Dabei geht vielen nicht auf, daß sie nur im Feld der Rahmenbedingungen agieren können. Diese Rahmenbedingungen werden vom Staat über Steuern, Gesetze usw. vorgegeben. Dabei werden viele Rahmenbedingungen als selbstverständlich angesehen (Infrastruktur, Schulbildung), aber gegen andere die jedes Unternehmen belasten (Steuern usw.) wird gemault, obwohl der Staat u.a. Einnahmen braucht um die Rahmenbedingungen zu schaffen. Gegen diese Rahmenbedingungen kann auch die beste Unternehmensstrategie nur in Einzelfällen angehen - und wenn dieses einzelnen Unternehmen gelingt, wird dadurch nur bei anderen Unternehmen die Insolvenz erzwungen. Das entspricht der Bitte an den heiligen Florian: "Heiliger Sankt Florian, verschon mein Haus, zünd' andere an!". Besser wäre es, wenn die Unternehmerverbände ihre Forderungen und Politik an die ökonomischen Erfordernisse anpassen - und damit alle Vorteile haben.
Zu dem Floriansprinzip gehören auch Forderungen nach Zerstörung der Tarifautonomie. Das einzelne Unternehmen hat bei Senkung der Löhne Vorteile - die Senkung der Kaufkraft trifft aber alle Unternehmen.
Mit diesen Vorbemerkungen ist die langfristige Prognose der Nachfrage einfach, wenn man noch dazu nimmt, das in den vergangenen 100 Jahren die Nachfrage auf das 6-fache gestiegen ist [3]. Daraus folgt eine jährliche Nachfragesteigerung von 1,8 %. Dabei werden folgende Formelbuchstaben benutzt: N0 : Nachfrage im Jahr 0, Nrj: Nachfrage im Jahr j bei richtiger Arbeitszeit, j: Jahre seit Beginn (so wurde j auch bisher benutzt), n: jährliche Nachfragesteigerung. Damit ergibt sich für die potentielle Nachfrage:
(14) Nrj = N0 e j × n
Diese Nachfragesteigerung wird gebremst, wenn die Arbeitslosigkeit steigt, z.B. durch keine Verkürzung der Arbeitszeit. Mit falscher Arbeitszeit ist die Nachfrage (Nfj) wegen der Arbeitslosigkeit geringer. Aus (5) und (9) folgt:
(15) Nfj = Nrj × [1 - (1 - q) × ALQ]= N0 e j × n × [1 - (1 - q) × ALQ]
Nimmt man noch die Gleichung (11) dazu, so wird:
(16)
Um Gleichung (16) zu vereinfachen, wird ein Arbeitszeitfaktor Fj eingeführt, der angibt um wieviel kürzer die richtige Arbeitszeit gegenüber der tatsächlichen ist:
(17)
Mit (17) wird aus (16) und (13):
(18) und
Im Bild 5 werden die Gleichungen (18) für verschiedene Szenarien ausgewertet. Ausgangspunkt ist dabei der gegenwärtige Faktor F0 von 92,6 % und ein N0 von 105 %:
Welches Szenarium zutreffen wird, ist eine Folge der politischer Entscheidungen. Welche Auswirkungen diese Entscheidungen auf die Nachfrage und auf die langfristige Arbeitslosenrate haben werden, zeigt Bild 5 (bei richtiger Arbeitszeit ist die ALQ fast 0 und deshalb nicht dargestellt).
Bild 5 (AZV: Arbeitszeitverkürzung, q: Verhältnis Arbeitslosengeld zu Nettolohn)
Von den möglichen Szenarien sind nur Wenige dargestellt. Natürlich das optimale Szenario, mit der richtigen Arbeitszeit (schwarz), da die Arbeitslosenquote dann fast 0 ist, fehlt bei diesem Szenario die Kurve der Arbeitslosenquote. Als weiteres Szenario ist das Einfrieren der Arbeitszeit auf dem gegenwärtigem Stand dargestellt - einmal mit der bisherigen Höhe des Arbeitslosengeldes und einmal bei dessen Verkürzung.
Aus den Kurven ist zu sehen: maximale Nachfrage entsteht nur, wenn die tatsächliche Arbeitszeit gleich der richtigen Arbeitszeit ist. Eine längere Arbeitszeit senkt die Nachfrage und schafft Arbeitslose - um so länger die Arbeitszeit ist, um so schlimmer sind die Auswirkungen. Eine gleiche Wirkung hat die Senkung des Arbeitslosengeldes, die angeblich den Willen zur Arbeitsaufnahme stärken soll. In Wirklichkeit wird sowohl die Nachfrage gesenkt, als auch die Arbeitlosigkeit erhöht und als Folge sinken die Staatseinnahmen, deren Sinken immer beklagt wird.
Dabei ist die notwendige Senkung der Arbeitszeit nur zum Teil Sache der Tarifparteien, hauptsächlich ist der Staat gefordert, der mit den richtigen Rahmenbedingungen mehr Einnahmen hat, die Unternehmer mehr Gewinne machen, die Beschäftigten den gleichen Nettolohn erhalten und die Arbeitslosenquote nahe bei 0 liegt [4].
Literatur:
[1] Miegel, M./Wahl, S.: Arbeitslosigkeit in Deutschland - Folge unzureichender Anpassung an sich ändernde wirtschaftliche und gesellschaftliche Bedingungen. IWG (Institut für Wirtschaft und Gesellschaft) Bonn 2001
[2] Franz, W.: Arbeitsmarktökonomik 5. Auflage. Springer-Verlag Berlin Heidelberg New York 2003
[3] Miegel, M.: Wachstum bringt keine Jobs. MAZ (Märkische Allgemeine Zeitung) 26.08.02
[4] Ebel, J., Kühn, B.: Reduzierung der Arbeitslosigkeit durch Verkürzung der Arbeitszeit. UTOPIEkreativ H. 155, September 2003
1) Aber hoch genug, damit qualifizierte Mitarbeiter nicht abwandern.
2) Diese Möglichkeiten werden begrenzt durch Nachfrage, Transportkosten, qualifizierte Mitarbeiter usw.
3) Mengenrabatte, billig einkaufen, wobei das Qualitätsrisiko Grenzen setzt.
4) wobei die Ansprüche der Kunden Grenzen setzen.
5) In diese Konstante gehen offensichtlich kulturelle Einflüsse ein, wie das Wirtschaftssystem, Konsumgewohnheiten und deren Veränderung. Das zeigt sich auch darin, daß diese Konstante sich erst ab etwa 1880 entwickelt hat. Bis ca. 1870 hat sich die jährliche Arbeitszeit sogar erhöht. In der Zeit um 1870 war der Übergang von der bestimmenden feudalistischen Produktionsweise zur kapitalistischen. Bis zum Einbruch der Weltwirtschaft in die isoliert lebenden Indianer Südamerikas brauchten diese nach Schätzungen ca. 700 h/a (Jagen und Sammeln) zur Aufrechterhaltung ihrer Lebensqualität. Nach Einbruch der Weltwirtschaft (z.B. wurden Radio und die entsprechende Batterieversorgung "unverzichtbar") stieg die Arbeitszeit drastisch an.
6) Beim Nettoeinkommen ist bewußt die Arbeitszeit nicht extra berücksichtigt. Abgesehen davon, daß es viele Tätigkeiten gibt, wo das Entgelt relativ arbeitszeitunabhängig ist, werden auch bei prinzipiell zeitabhängiger Entlohnung unbezahlte Überstunden gefordert. Außerdem ist in [4] gezeigt, daß bei vorhandener Arbeitslosigkeit mit einer Veränderung der staatlichen Rahmenbedingungen bei Erhalt des Nettolohns und Verkürzung der Arbeitszeit alle (Unternehmen, Arbeitslose und Staat) Vorteile haben.
7) Wichtig werden die nationalen Daten zur richtigen Arbeitszeit und deren Verkürzungskonstante bei der Schaffung größerer Wirtschaftsräume, z.B. jetzt der EU (um die es in dieser Veranstaltung hauptsächlich geht). In der Praxis zeigte sich, daß die für Deutschland geltenden Daten gelten auch für die neuen Bundesländer gelten. Entsprechend der in der Praxis geltenden unterschiedlichen Arbeitszeit ist die auch die Arbeitslosigkeit verschieden.
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